Selektive Facettendenervation / Facettengelenksdenervierung
Facettensyndrom
Rückenschmerzen können viele Ursachen haben. Bei Menschen ab 50 Jahren ist der Grund dafür häufig das Facettensyndrom. Dabei führen verschleißbedingte Gelenkschäden (Arthrose) in den sogenannten Facettengelenken zu chronischen Schmerzen. Diese paarweise angelegten Gelenke liegen zwischen den seitlichen Anteilen der Wirbelbögen. Am häufigsten sind bei einem Facettensyndrom die Facettengelenke der unteren Lendenwirbelsäule betroffen.
Diagnose
Zur Diagnose eines Facettensyndroms beurteilt der Arzt bei schon länger andauernden Rückenschmerzen zunächst mit bildgebenden Verfahren (Röntgen, MRT) den Zustand des Wirbelsäulenabschnitts.
Bei Verdacht auf ein Facettensyndrom injiziert er unter bildgebender Kontrolle ein Lokalanästhetikum direkt in das ausgewählte Facettengelenk. Lindert dies die Schmerzen deutlich, sind die Diagnose und Lokalisation gesichert.
Therapiemöglichkeiten
Im ersten Therapieschritt erhält der Patient entzündungshemmende, schmerzlindernde nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAR), oft in Kombination mit Physiotherapie.
Führt diese Behandlung nicht zu einem länger anhaltenden Erfolg, bietet sich die Facettengelenksdenervierung an. Dabei werden die chronischen Schmerzen dauerhaft reduziert. In einem ambulant durchführbaren, schmerzarmen, minimalinvasiven Eingriff unterbricht der Arzt die Schmerzleitung in dem Nervenzweig des betroffenen Facettengelenks. Dies erfolgt durch gezielte Hitzeeinwirkung (Thermoläsion). Dabei gelingt mit der sfm Radiofrequenz-/Thermoläsionskanüle unter bildgebender Kontrolle ein sicherer und nahezu schmerzfreier Zugang zum reizleitenden Nerv des identifizierten Facettengelenks. Ist die Kanüle an den Zielort gebracht, erfolgt über eine Thermosonde eine Koagulation der Nervenfaser durch hochfrequenten Strom (Radiofrequenz), was die Reizleitung unterbindet.
Die schmerzlindernde Wirkung kann von mehreren Monaten bis zu zwei Jahren anhalten [1]. Da sich neue Nervenäste bilden können, ist es möglich, dass die Schmerzen wieder zunehmen. In diesem Fall ist eine Wiederholung der Facettengelenksdenervierung meist problemlos möglich.
Vorteile der Facettengelenksdenervierung unter Verwendung der sfm Radiofrequenz-/Thermoläsionskanüle
- Minimalinvasive Behandlung, ambulant unter Lokalanästhesie durchführbar
- Geringe Einstichkräfte dank optimaler Schliffgeometrie und einem glatten Übergang zum beschichteten Kanülenbereich
- Minimierung von Schmerzempfinden und posttraumatischer Belastung durch den glatten Übergang zur Kanülenbeschichtung
- Bestmögliche Navigation zur zielgerichteten Koagulation wegen des Designs und der Realisierung des Kanülenhalters
- Optimale Anpassung des Koagulationsfeldes wegen der Vielzahl möglicher Ausführungsvarianten
- Langfristige Schmerzreduktion
- Reduktion des Schmerzmittelbedarfs
- Behandlung ist bei Bedarf wiederholbar
Quellen:
- McCormick ZL, Marshall B, Walker J et al. Long-Term Function, Pain and Medication Use Outcomes of Radiofrequency Ablation for Lumbar Facet Syndrome. Int J Anesth Anesth 2015; 2(2): 028
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